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05.02.17 |
Baja 300 Mitteldeutschland 2013 - Rallye mit dem UnimogAnreise und technische Abnahme 09.05.2013 Ein Österreichischer Freund aus der Truck-Trial Szene, Lukas Offner vom Team Truck Sport Offner, hat in den letzten Jahren in fleißiger Eigenleistung einen ehemaligen Feuerwehrunimog in einen RallyeMog verwandelt. Dieses Jahr plante er nun den ersten Einsatz während der Baja 300 und bot mir den Beifahrer / Navigatorplatz für dieses Event an. Gerne nahm ich diese neue Herausforderung an. Als Hintergrund. Die Baja 300 Mitteldeuschland ist eine Offroadveranstaltung in einem aktiven Braunkohletagebaugebiet südlich Leipzig. Die Veranstaltung ist eine Mischung aus Rallye und Rundstreckenrennen. Sie führt an zwei Wertungstagen über insgesamt ca 300 Meilen (fast 500km) durch die riesige Braunkohlegrube und die angrenzenden Fläche, die demnächst dem Bagger zum Opfer fallen. Die jeweils ersten Runden an den Wertungstagen haben starken Rallye Charakter danach gewöhnt sich der Fahrer an die Strecke und es ändert sich der Charakter mehr als Rundstreckenrennen. Die Rundenlänge lag dieses Jahr bei ca 80km / Runde am 1. Wertungstag und ca 40 km / Runde am 2.Wertungstag. Angereist bin ich zu dieser Veranstaltung wie sonst meine Beifahrer bim TruckTrial, nämlich mit dem PKW. Mit Lukas traf ich mich etwas nördlich Nürnberg auf einem Rasthof am späten Mittwoch Abend. Nach einer kurzen Rast dort fuhren wir noch ein paar Kilometer nordwärts Richtung Veranstaltungsort um dann auf einem anderen Rasthof die Fahrt für den Rest der Nacht zum Himmelfahrtsdonnerstag zu unterbrechen. Besonders der Lukas war mit seinem Wohnmobil LKW und Transport Anhänger schon viele Stunden aus dem Süden Österreichs unterwegs. Erstmalig durfte ich jetzt anlässlich irgendwelcher Mogaktivitäten die Nächte in einem Wohnmobil verbringen. Das ist doch auch recht angenehm. Früh an Himmelsfahrt machten wir uns an die letzte Etappe. Als wir ein paar Stunden später am Fahrerlager des Wettkampfgeländes ankamen, mussten wir feststellen, dass der Platz schon gut belegt war. Erst ganz hinten im Lager und auf weichem Boden fanden wir einen Platz um unseren Lastzug abzustellen. Und der Boden war dort so weich, dass wir bereits beim drehen auf dem Platz mit dem Wohnmobil und Anhänger stecken blieben. Aber wofür hat man einen potenten RallyeMog im Koffer des Anhängers. Also haben wir diesen sofort ausgeladen und dann damit den gesamten Lastzug auf seinen endgültigen Standplatz gezogen.
Also fuhren wir erst mal ins Fahrerlager zurück und gingen dabei verschiedene Theorien durch. Unterwegs suchten wir nach Roadbook auch eine Etappe zwischen zwei Wegpunkten aus die fast genau 1km war ((960m) und schrieben für diese Etappe die Zählwerte der Tripmaster auf. Zum Kalibrieren benötigt man eigentlich genau eine gerade 1km Referenzstrecke. Wir speicherten die so ermittelten Werte mit einer geringen Anpassung nach oben in die Tripmaster. Im Fahrerlager begannen wir die Fehler zu suchen. Der erste Fehler, Zusatzscheinwerfer vorne ließ sich relativ einfach finden. Hier lag im Sicherungskasten eine kleiner Metallstreifen einer defekten Sicherung und macht so sporadisch eine Verbindung zwischen zwei Sicherungen. Dem zweiten Fehler, Staublicht, rückten wir zunächst Messtechnisch zu Leibe. Nach halben zerlegen des Armaturenbrettes stellten wir fest, dass am Schalter keine Spannung ankam und nach kurzer Diskussion über die Funktion war auch klar warum. Für das Staublicht wird der Schalter und Schaltkreis der eigentlichen Nebelschlussleuchte verwendet und diese funktioniert natürlich nur gemeinsam mit dem Hauptlicht. In der Hektik hatten wir aber vergessen dies einzuschalten. Also lag hier gar kein technisches Problem vor sondern einfach ein Fehler zwischen den Ohren. Erleichtert machten wir uns erneut auf den Weg zur technischen Abnahme, die dann auch problemlos von statten ging. Den Weg nutzten wir um die Tripmaster zu überprüfen. Sie zeigten beide etwas zu wenig an. Mit den Angaben aus dem Roadbook und den nun angezeigten Werten konnten wir aber einen Korrekturfaktor errechnen und anschließend so neue Kalibrierwerte eingeben mit denen wir recht gut hinkamen. Nachmittags zog ein schweres Gewitter mit viel Regen über das Tagebaugebiet, der Platz, das ganze Gelände verwandelte sich in eine Schlammwüste. Nur gut dass wir ein trockenes Wohnmobil hatten, in dass wir uns nach der Fahrerbesprechung am Abend zurück zogen 1. Wertungstag 10.05.2013 Die Nacht über bis in den frühen Morgen hat es geregnet. Die ca 150 Motorräder und Quads mussten im Regen um 06:00 starten. Die SidebySides, PKW und LKW waren erst um 13:00 dran. Wir hatten also komfortabel Zeit um uns vorzubereiten. Der Start sollte jeweils in Gruppen zu vier LKW und mit einem Abstand der Gruppen von jeweils 1 Minute erfolgen. Die für uns geplante Startzeit, es ging am 1. Wertungstag nach Startnummern, war 13:33. Eine halbe Stunde vorher musste man am sogenannten Vorstart sein. Weil dies alles für uns noch völlig neu und unbekannt war machten wir uns zeitig auf den Weg. Nochmal fragte ich Lukas, was er auf der Rallye erreichen möchte, was er erwartet. Und wiederholt beteuerte er mir, erste Erfahrung sammeln und vor allem Auto und Besatzung heile ins Ziel bringen. Platzierung spielt keine Rolle. Dies war mir sehr sympathisch. Es ging nun weiter über schlammig sandige Wege, teilweise durch Wald, dass rechts und links die Spiegel an klappten. Die Abstände zu den vor uns fahrenden Fahrzeuge wurden wieder größer von hinten kamen andere und wir wurden sozusagen durchgereicht. Aber nicht alle überholten uns. Wir fuhren einfach unseren Stil , was wir uns und dem RallyeMog zutrauten. Wir passierten mehrere Kontrollstellen. An einer Steigung mussten wir warten weil PKWs und SidebySides hier festhingen. Aber es ging voran. An diesem 1. Wertungstag war eine Gesamtrunde ca 80km lang von denen drei in der zur Verfügung stehenden Zeit bis 19:00 absolviert werden sollten. Dies 80km Runden bestanden aber aus zwei jeweils 40km Halbrunden die sich nur im letzten Teil etwas unterschieden wie aus dem Roadbook interpretiert hatten. Es wären also 6 Halbrunden in für uns knapp 5,5 Stunden (327 Minuten) zu bewältigen. Für die erste Halbrunde benötigten wir ca 55 Minuten und waren damit fast in der Sollzeit. Nach der ersten durch unbekannte Wegstrecke,ungewohnte Navigation und allgemeiner Vorsicht bedingt ging es in die zweite Halbrunde. Auf jetzt manchen Passagen, die wir ja nun schon kannten, fuhren wir auch durchaus flotter als beim ersten Durchgang. Kurz vor der Stelle mit dem oben beschrieben Kompasskurs wurden wir von einem PKW überholt. Also machten wir es uns wieder leicht und folgten dem Fahrzeug. Allerdings war es etwas schneller und wir konnten es im zweiten Teil nicht mehr in Sicht halten. Ich navigierte uns jetzt zu dem gespeicherten Kontrollpunkt. Später, nach Abschluss des Wertungstages, stellte sich heraus, dass dies ein Fehler war. Den in der zweiten halb Runde war hier vorher noch ein weiterer Kontrollpunkt versteckt, den wir ausließen und für den wir Strafzeit kassierten. Uns war dies zu dem Zeitpunkt und während dem Rest des Laufes aber nicht bewusst. Wir fuhren weiterhin unseren Weg. Der Verkehr auf der Strecke wurde dünner, weil sich alles weiter auseinander zog. Mal wurden wir von Pkws und und Lkws überholt aber an machen Stellen konnten wir auch an Pkws vorbeigehen. Kritisch war es manchmal besonders wenn die kleinen Sidebysides überholten, den sie fuhren recht risikoreich. Wir versuchten dem so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Mittlerweile häuften sich auch die Fälle liegengebliebener Fahrzeuge, meist PKW aber auch schon mindestens ein LKW mit technischen defekten am Streckenrand. Die Spuren in der Strecke wurden tiefer aber für den RallyeMog nicht wirklich ein Problem, eher schon für die durch gerüttelte Besatzung. Am Ende der zweiten halbrunde wählten wir den richtigen Weg und erreichten den dort versteckten Kontrollpunkt. Für diese Halbrunde hatten wir 50min benötigt und lagen damit in der Zeit.
Damit waren wir sehr zufrieden. Wir hatten die 1. Etappe gut überstanden und wir waren noch dabei. Später am Abend wurden die Wertungslisten ausgehängt. Wir lagen auf Platz 10 von 13, also nicht ganz hinten. Das ist ein Erfolg. Für jeden ausgelassenen Kontrollpunkt gab es 60min Strafzeit. Gemäß List fehlten uns 13 von 30 Kontrollpunkte. Pro Gesamtrunde gab es also 10 Kontrollpunkte, wir hatten aber in unseren Runden nur neun angefahren. Hier offenbarte uns mein Navigationsfehler, zusätzlich wurde uns eine definitiv angefahrener Kontrollpunkt nicht gewertet. Offensichtlich hat hier der Transponder nicht richtig in dem Kontrollkästchen gesteckt. Hätten wir diese drei Kontrollpunkte noch gewertet bekommen wäre noch ein Platz besser drin gewesen und natürlich auch durch den Zeit und damit Kontrollpunktverlust durch den zugesetzten Dieselfilter. Die reine Fahrleistung war also im Vergleich gar nicht so schlecht. 2. Wertungstag 11.05.2013 Auch der 2. Wertungstag begann mit morgendlichem Regen für die Motorradfahrer. Aber dann blieb es trocken. Unser Start sollte diesmal um 13:25 erfolgen in einer gemischten PKW LKW Gruppe. Wir nutzten die Zeit um den RallyeMog durch zu checken, sprich auf grobe Defekte zu untersuchen und alle Rad und Achsschrauben zu kontrollieren und natürlich bauten wir einen neuen Dieselfilter ein und nahmen einen weiteren als Ersatzteil mit. Auch schweißten wir die Befestigung eines der Kühler nach, die gebrochen war. Hierzu bekamen wir technische Unterstützung in Form des Schweißgerätes von einem anderen Unimogteam. Rechtzeitig begaben wir uns zum Vorstart, wo allerdings diesmal etwas Chaos herrschte, weil eben nicht mehr nach Startnummern sondern nach Platzierung vom Vortag gestartet wurde. Plötzlich hieß es wir wären zu spät, obwohl wir die ganze Zeit bereit waren und auf den Aufruf gewartet haben auch sollten wir nun vor einem Konkurrenten starten der aber eigentlich vor uns lag. Wir taten wieuns geheißen und fuhren zum Start. Dort wieder etwas Verwirrung weil die Fahrzeuge eben nicht in der richtigen Reihenfolge kamen. Zum Schluss klärte sich aber doch alles und wir starteten pünktlich eine Minute hinter unserem Konkurrenten. Der erste Teil der Strecke war identisch mit dem Vortag und hier gab Lukas jetzt dem RallyeMog deutlich mehr die Sporen. Wir konnten am Abstand zu oben erwähntem Konkurrenten sehen, dass wir zumindest genauso schnell waren. Als wir an die Stelle mit dem Kompasskurs kamen blieb Lukas weisungsgemäß stehen. Ich hatte im GPS zuvor leider keinen Menüpunkt gefunden um einen Wegpunkt direkt in Peilung und Abstand ein zugeben aber ich hatte einen Workaround. Der verlangte eben nur kurz anzuhalten, mit dem Gerät in die richtige Richtung zu peilen und dies zu speichern. Nach dem dies eingestellt war ging es weiter. Klar hat es ein paar Minuten gekostet, aber ein ausgelassener Wegpunkt kostet 60 Minuten und das wollte ich nicht noch mal. Es ging wieder über schmale Wege und kurz vor dem Kontrollpunkt tat sich ein größeres Wasserloch auf. Wir sahen dass es verschiedene genau mitten Durch versuchten, aber auch Probleme hatten. Wir fuhren schön am Rand und ohne Probleme, er fragt sich ob es nicht sogar besser ist, den wenn man stecken bleibt kostet es deutlich mehr Zeit. Es hat macht bei so einer Strecke keinen Sinn mit brachialer Gewalt zu arbeiten. Manchmal ist die langsamere Taktik besser. An den Kontrollpunkten achtete ich auch so gut es ging, dass unser Transponder ordentlich eingesteckt wird und piept. Auch hier bringen ein paar Sekunden Hektik nichts. Unsere ersten zwei Runden waren schnell für unsere Verhältnisse, unter 50 Minuten. Aber wir standen quasi wenn die Profis vorbei kamen. So war eine Situation, dass wir vor einem Engpass von hinten von einem der großen LKW bedrängt wurden. Bei dem Engpass ging es scharf nach links von einem Hauptweg in einen Waldweg durch zwei heftige Wellen und dann wieder rechtwinklig eben in den Wald. Wir ließen den LKW unmittelbar vor dem Engpass ordentlich passieren. Und als wir selbst die Stelle passiert hatten und in den eigentlich guten Waldweg einfuhren war der LKW schon mehrere hundert Meter voraus. Im weiteren Verlauf ging aber die flottere Fahrweise auch der Besatzung in die Knochen. Wir merkten jede Welle, komfortabel ist etwas anderes. Allerdings ist die langsame Fahrweise auch nicht wirklich Besatzungs schonender den nun fällt der RallyMog besonders bei den kurzen Querwellen, die sich auf den Berg und Beschleunigungsstrecken gebildet haben, wirklich in jedes Tal. Dafür scheint der RallyeMog zu straff abgestimmt. Um Mensch und Maschine zu schonen werden wir immer langsamer und die Rundenzeiten gehen auf über 60 Minuten. Damit werden wir die sechs Runden nicht zu Ende fahren in der vorgegebenen Zeit. An einer Spitzkehre abwärts vor einer großen Querwelle steht ein PKW und bittet uns, ob wir ihn an schleppen können den der Anlasser scheint nicht mehr zu wollen. Da es bei uns ja ohnehin um nichts als den Spaß und die Erfahrung geht, machen wir dies. Wir zihen den wagen über die Welle und der Motor springt wieder an. Für uns geht es weiter in gemächlichem Rallyetempo. Als wir am Ende der fünften Runde ans Ziel kommen ist es ca 18:40. Deutlich zu wenig für eine Runde. Also beschließen wir raus zu fahren und aufzuhören. Müde und erschöpft aber glücklich fahren wir über die Ziellinie. Wir haben uns und das Fahrzeug heile zurückgebracht. Und ich habe diesmal keinen Navigationsfehler gemacht. Wir haben einiges gelernt und im wahrsten Sinne erfahren und bei der Endabrechnung sind wir sogar noch auf den 9. von 13. Plätzen vorgerückt. Ich sehe das als deutlichen Erfolg für die erste derartiger Veranstaltungen und es hat rund herum Spaß gemacht. Jetzt reizt es mich so etwas auch mal selbst zu fahren. |