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Internationale Truck Trial Meisterschaft 2015 - 2. Lauf zur ITTM, Cernuc in der Tschechischen Republik

Nach nur einem Wochenende Pause ging wir am letzten Juni Wochenende schon wieder ordentlich Spielen. Diesmal zu einem Gastlauf der ITTM bei der tschechischen Meisterschaft in einer Kiesgrube in Cernuc ca. 30km nördlich Prag.

Die getrennte Anreise 550 Km, ich mit LKW und TrialMog tagsüber und Georg Nachmittags, Abends mit dem PKW sowie die Vorbereitung Vorort ging diesmal wieder problemlos. Ich musste nur dort noch das rechte Vorderrad wechseln um wieder den Reifen mit richtiger Laufrichtung nutzen zu können.

Am Samstagmorgen wurden wir bei der Fahrerbesprechung noch einmal auf die wesentlichen Unterschiede im Regelwerk hingewiesen. Bei den Tschechen gilt die Bande auch dann als berührt wenn nur ein Teil von der Fahrzeugkontur oder ein Arm der Besatzung über die Bande ragt. Dies führt dann zu einem Abbruch. Weiterhin darf eine Stange nicht von der Kontur oder dem Rad gebrochen werden bevor die erste Achse durch das Tor ist. Wird die Stange vorher gebrochen gilt das Tor als nicht mehr fahrbar. Auch die Punktewertung ist etwas anders. Ein falsch durchfahrenes Tor kostet mit 60 Strafpunkten fast soviel wie ein nicht durchfahrenes Tor und ein Abbruch 80 Strafpunkte.

CIMG9856.JPG In Tschechien ist die Begeisterung für diesen Truck Sport riesig was an dem Starterfeld und den Zuschauern zu sehen ist. Insgesamt 52 Starter sind eine Herausforderung für den Veranstalter bei einem Gelände in dem nur 13 Sektionen gesteckt werden konnten. So wurden die nur 4 Starter der S1 und 8 Starter der S2 zunächst zusammengelegt und dann über ein Losverfahren in zwei Sechser Gruppen aufgeteilt. Wir zogen das Los als erster Starter der zweiten Gruppe. Besonders glücklich waren wir darüber nicht, denn häufig ist es für den ersten etwas schwieriger erst eine Spur in eine frische Sektion zu legen.

Letztlich zeigte sich auch dies wieder bei der Besichtigung unserer ersten Sektion. Die Sektionen waren alle relativ klein jeweils nur drei oder vier Tore innerhalb der Sektion. Dies wurden dann auch individuell für die unterschiedlichen Klassen anders gesteckt. Eine Sektion für die kleinen Klassen war also teilweise anders als die Sektionen für die großen Fahrzeuge.

CIMG9872.JPG Unsere erste Sektion hatte drei Tore, zwei davon relativ einfach einmal aufwärts und einmal schräg abwärts. Nur das dritte Tor war heikel. Direkt aufwärts in einen ohnehin steilen Anstieg gesteckt hinter dem dann nach ca. 3m ein Wand mit ca. 70-80° Steigung kam. Bei unser Fahrzeuglänge von 4,60m sahen wir hier keine reelle Chance zumal wir unserer Meinung nach nur hätten durch das Tor hindurch fahren konnten und rückwärts wieder verkehrt herum. Das kostet dann mindestens 66 Punkte vorausgesetzt wir berühren nicht noch eine Stange. Wir beschlossen das Tor nicht zu fahren und kassierten dafür 80 Strafpunkte in der Sektion. Unsere Mitbewerber in der Startgruppe zeigten uns dann aber mit ihren Drehmoment starken Dieselmogs das das Tor doch funktionieren kann sogar mit nur einer umgefahrenen Stange, also nur 26 Strafpunkten.

CIMG9880.JPG Als nächstes ging es in eine Sektion mit vier Toren, zwei kurze leicht schräge Auffahrten eine kurze Abfahrt und ein viertes extremes Tor. Dieses war auf relativ weichem Lehmhang annähend quer zum Hang gesteckt mit einer Neigung die beim direkten durchfahren auf jeden Fall jenseits der Kippgrenze war. Da wir als letzte fahren durften konnten wir beobachten wie es die anderen machten. Alle gruben sich mehr oder weniger von unten mit ganz langsam drehenden Reifen Zentimeter für Zentimeter an der Kippgrenze den Berg hoch durch das Tor. Diese Art der Fahrweise ist aber für uns mit der notwendig hohen Drehzahl um Drehmoment auf zubauen nicht möglich. Für uns wieder ein Tor zum Auslassen.

CIMG9923.JPG Die dritte Sektion am Samstag hatte wieder nur drei Tore. Ein Abwärtstor schloßen wir wie auch alle anderen Teilnehmer der S1 von Anfang an aus. Dies war in einem sehr steilen Hang gesteckt und von oben nicht einsehbar. Ein steiles Aufwärtstor sah hin gegen diesmal für uns als machbar aus. Es musste von unten gefahren werden und dann beim zurücksetzen musste eine Stange gebrochen werden. Teilweise entschieden sich die anderen Teilnehmer die rechte untere der beiden Stangen zu brechen. Hatten aber Schwierigkeiten sich zu positionieren und brachen die Stangeerst als sie schon mit der Hinterachse wieder verkehrt herum durch das Tor waren. Das zählte dann 60 Punkte für ein falsch durchfahrenes Tor plus 20 Punkte für die Stange plus zwei Richtungswechsel mit je 3 Punkten, also 86 Punkte statt 80 Punkte wenn sie es gar nicht versucht hätten. Wir fuhren dies Tor weiter links und standen dann ideal um die obere Stange gleich zu brechen. Allerdings hatten wir dies Stange bereits beim hochfahren berührt und kassierten daher leider eigentlich unnötige 8 zusätzlich Punkte aber zusammen mit 71 Punkten doch noch etwas besser als wenn wir es gar nicht versucht hätten. Das dritte Tor war ein schräg Tor vor einem steilen Hang. Hier hatten bereits die anderen Schwierigkeiten die gesamte Fahrzeug Kontur durch das Tor zu bringen und gruben dabei bereits tiefe Löcher. Wir würden nicht weiter als dies Löcher kommen haben hinten aber einen längeren Überhang. Daher war dies Tor auch für uns nicht zu schaffen, wir sparten den Versuch. Wir fuhren direkt den steilen Weg zur Ausfahrt an dem noch eine Kante teilweise bei den Mitbewerbern für kipplige Momente sorgte. Wir kamen aber gut und ohne kippeln hinauf und hinaus.

Die nächste Sektion mit vier Toren war nun im Gegensatz zu den bisherigen unspektakulär. Alles war trotz eines Platzregens gerade als wir in der Sektion waren fahrbar. Hier war unser Handikap der Wendekreis. Wir mussten dreimal rangieren während die anderen nur einmal bzw. gar nicht rangieren mussten.

CIMG9978.JPG Die letzte Sektion des Samstag hatte es wieder in sich. Theoretisch vier Tore von denen allerdings eines für alle Fahrzeuge der S1 und S2 nicht erreichbar war. Aber auch die drei anderen Tore hatten Ihre Tücken. Das einfachste war ein Aufwärtstor vor dem Steilhang. Hier galt wieder möglichst gerade von unten durch und dann beim zurückfahren eine Stange brechen. Wir kamen so gerade durch das Tor. Als es nicht mehr weiter nach oben ging waren wir höchstens zwei Zentimeter durch das Tor. Das Zweite Tor war ein schräges Abwärtstor mit zusätzlichen Löchern so dass die anderen dort teilweise schon sehr wackelig standen. Wir tasteten uns daher ganz langsam herunter. Dies ging gut. Aber hinter dem Tor mussten wir nach links mit Neigung nach rechts und die Bande kam rechts bedenklich Nahe. Zusätzlich lag dort noch eine unangenehm große Wurzel mit dem Potential sich unter der Achse zu verkanten oder uns auszuhebeln. Wir mussten wider zweimal rangieren um nicht mit der Kontur über die Bande zu kommen und die Wurzel mittig unter Achsen und nicht unter die Räder. Danach überlegten wir kurz ob wir das letzte Tor noch fahren sollten oder nicht und wenn ja wie, denn auch dieses war sehr kipplig. Diesmal entschieden wir uns es zu versuchen. Wir wollten rückwärts die Hinterachse in das Torschieben und dann diese nach rechts unten zu baggern und so nicht zu sehr in Seitenneigung zu kommen. Diesmal klappte dies auch einigermaßen. Nur mit Hinterradantrieb fuhren wir in das Tor. Die Torstange blieb ordentlich rechts neben dem rechten Hinterrad. Als wir mit der Hinterachse durch waren, schlug ich nach rechts ein und ließ die Hinterräder durchdrehen. Das Heck kam rum wie gedacht und wir durch das Tor. Aber dann auf dem Weg zum Ausgang wurden wir wenige Meter vor diesem wegen Zeitüberschreitung abgepfiffen. Das Tat weh. Aber es kam noch schlechter, denn der Kommissar bewertete das Tor als nicht gefahren weil wir mit der Hinterachse auf dem weichen Boden das Tor verschoben hätten. Tja, wären wir hier einmal feige gewesen und hätten wir das Tor ausgelassen, hätten wir 186 Strafpunkte weniger. Aber hinterher ist man immer klüger.

CIMG6617.JPG Am Sonntag ging es dann in eine Sektion mit drei Toren. Eines war im oberen Teil der Sektion an einem kleinen Anstieg. Hier hatten wir nur wider das Problem mit unserem Wendekreis. Während die anderen alle hinter dem Tor in einem Zug drehen konnten mussten wir einmal rangieren. Danach ging es ein steileres Stück hinunter auf die untere Fläche mit einem Schlammloch an dessen Rand zwei Tore gesteckt waren. Das erste war noch harmlos, und auch das zweite sah bei der Besichtigung als fahrbar aus wenn man mit der linken Seite weit genug oben auf dem etwas griffigerem Boden bleibt und genügend Schwung mit nimmt um über den Wall auf dem das Tor war zu kommen. Als wir jedoch vor das Tor kamen sah hier die Welt ganz anders aus. Das Team vor uns hat hier die gesamte Anfahrt zerwühlt und auch die Anstiege an dem Wall steiler und rutschiger gemacht. Dazu sind sie das Tor aber nicht gefahren. Wir beschlossen heir wirklich mit Schwung zu fahren und nur einen Versuch zumachen in der Hoffnung dass wir durch das Tor kommen. Auf noch griffigem Boden drehten wir den Motor hoch und versuchten so gerade wie es ging auf das Tor zuzufahren und dies war genau richtig. Ohne viel zu rutschen zog der Trialmog durch kletterte im ersten Versuch über den Wall und durch das Tor. Wir berührten die linke Stange aber eben nur berührt. Alle anderen versuchten es langsamer um möglichst nicht die Torstange zu berühren und alle scheiterten. Keiner unserer Gruppe schaffte außer uns dieses Tor und von allen Startern der beiden Startgruppen hatten wir das zweit beste Resultat. Nach dem Pech vom Vorabend war dies genau der richtige Einstieg in den zweiten Tag.

CIMG6640.JPG In der nächsten Sektion erwischte es wieder uns als Wegbereiter zu fahren. Es war die selbe Sektion wie die erste am Samstag aber die Tore wurden umgesteckt. Das einfachere Aufwärtstor wanderte etwas seitlich, unkritisch. Das schräge Abwärtstor wurde als Aufwärtstor vor einen mit einem kräftigen Busch bewachsenen Steilanstieg gestellt. Die Steigung vermutlich machbar aber der Busch stand zu dicht und jeden Schwung. Daher bechlossen wir dieses schräg zum Hang zu fahen und sobald die Vorderachse durch ist, wieder nach unten zu lenken. Dies funktioniert bei uns auch erstaunlich gut. Die meisten Anderen machten es genauso. Bei den die Versucht nach oben zu ziehen funktionierte es nicht. Das dritte Tor war wieder vor dem Steilhang diesmal aber von oben zu durchfahren. Man musste also erst an dem Tor vorbei ohne eine Stange zu brechen. Für uns sah das als nicht machbar mit unserm Fahrzeug aus und wir versuchten es garnicht erst. Es zeigte sich, dass dies für die S1 die bessere Entscheidung war. Nur das mit abstand führende Team schaffte das Tor. Die anderen versuchten es und scheiterten mit mehr Punkten.

CIMG6675.JPG Nun folgte eine Sektion mit vier Toren zweimal aufwärts mit kurzen recht direkten griffigen Anstiegen und zweimal abwärts jeweils mit einer ordentlichen fast senkrechten Kante von gut 1,5m direkt oben am Rand, aber dann mit einem weichen Auslauf. Hier ist das Potential das es die Hinterachse aushebt. Wenn man jetzt nicht mit etwas Gas die Vorderachse nach vorne zieht kommt es zum Purzelbaum, wie bei einem Teilnehmer, der aber glimpflich ohne größere Schäden an Fahrzeug und vor allem Besatzung ausging. Wir fuhren dies Kanten ganz langsam im zweiten Gang. Solange die Hinterachse noch stabil oben war mit getretener Kupplung und gebremst senkten wir die Vorderachse ab. Als diese unten war und die Hinterachse gleichzeitig an die Kante kam, Kupplung losgelassen und bereit eine Gasstoss zu geben. Aber dies war nicht notwendig. Langsam rollte auch die Hinterachse hinunter. Alle S1 Fahrzeuge fuhren in dieser Sektion 0 Fehler.

CIMG6733.JPG Die vorletzte Sektion des Wettkampfs hatte drei Tore. Zwei waren an steilen aber griffigen Anstiegen, die wir nicht als kritisch einschätzten. Ein Tor war an einer Kante quer zu der darunter liegenden Abfahrtsrinne gelegen. Hier war die Schwierigkeit, dass bei zu schräger Anfahrt es kritisch kipplig werden kann und bei gerader Anfahrt man nicht nach links unten in die Rinne kommt. Die zeigte eindrucksvoll ein Team vor uns. Das Ganze Gewicht des Unimogs lag auf der Vorderachse die aber in der Rinne eingeklemmt war und sich nicht lenken ließ. Wir entschieden uns für einen Kompromiss. Wir fuhren gerade an und lenkten dann aber gleich nach links und schoben uns ganz langsam über die Kante. So standen die Vorderräder schon etwas abwärts in der Rinne und konnten uns nun dort hinunter ziehen. Wir kamen mit sechs Fehlerpunkten für zwei notwendige Richtungswechsel als zweit Beste durch die Sektion

CIMG6753.JPG Die letzte Sektion mit vier Toren hatte zwei Anstiegstore ein Abwärtstor welches rückwärts durchfahren werden musste und ein Schrägtor. Anschließend noch eine steile Ausfahrt mit einer Kante direkt oben vor dem Ausgangstor an dem auch einige vor allem der anderen Klassen gescheitert sind und entsprechende Spuren hinterlassen haben. Für uns war auch der Anstieg zu dem ersten Tor von dem Team vor uns zerwühlt. Wir mussten uns auf dem weichen Boden ganz links halten um nicht in die Löcher des Vorgängers zu fallen. Dadurch kamen wir dicht an die linke Stange und berührten diese mit der hintersten Ecke des TrialMogs. Alle anderen Teams waren dann das Aufwärtstor positionierten sich vor dem Abwärtstor fuhren dies rückwärts und dann möglichst weit nach hinten in die Ecke um von dort das Schrägtor zu fahren. Alle hatten dabei Schwierigkeiten auf dem sehr weichen Boden. Bei dem Versuch die Vorderachse hoch genug zu bekommen rutschte immer die Hinterachse hinunter und zerbrach so die untere Stange. Wir hatten die Idee das Tor in einem großen Kreis direkt vorwärts anzufahren. Diemal reichte der Platz zu drehen. Dadurch kamen wir viel eher mit der vorderachse hoch und konnten die Hinterachse mit ziehen. Wir kamen nur mit einer Berührung durch das Tor. Danach fuhren wir genauso wie die anderen das Aufwärts und Abwärtstor. Die Anzahl de Richtungswechsel war gleich wie bei den anderen. Ein weiterer Vorteil unseres Kurses war nun das wir uns auch richtig für den Anstieg mit etwas Anlauf positionieren konnten. Wir nahmen Anlauf und drehten den Motor im zweiten Gang bis 6000 U/min aus. Der TrialMog fuhr gut hoch und sprang fast über die Kante. Diese Sektion fuhren wir endlich einmal als Beste. Ein schöner Abschluss.

Die Überraschung aber kam bei der Siegerehrung. Wir hatten uns durch den Patzer inder letzten Samstagssektion als klar auf dem vierten Platz liegend eingeschätzt. Umso freudiger waren wir als es zum Schluss doch zum dritten Platz gereicht hat und dies mit nur 17 Punkten Abstand zum Zweiten.

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