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Internationale Truck Trial Meisterschaft 2023 - 1.Lauf Steinbruch Elbingerode, Sachsen-Anhalt

Wie bereits in den letzten Jahren reisten Georg und ich wieder gemeinsam mit dem IVECO und ETrialMog-Transporter an. Im Harz mussten wir eine größere Umleitung wegen Baustellen fahren, so dass wir am Freitag erst kurz vor 20:00 im Fahrerlager ankamen. So luden wir nur den ETrialMog ab und konnten danach gleich zum gemütlichen Teil bei schönem Harzwetter übergehen. Die Fahrzeugabnahme fand dann erst am Samstagmorgen statt.

Im Fahrerlager angekommen stellt sich auch gleich heraus, dass wohl kein weiteres Team in der S1 bei diesem Lauf antreten wird. Somit wurde für uns aus dem Wettkamp nun eigentlich eine Trainingsfahrt. Wir mussten nur ein beliebiges Eingangstor bewältigen um die maximalen Punkte für diesen Lauf in der Meisterschaft mit zunehmen. Aber natürlich wollten wir trotzdem ordentlich fahren, allerdings auch nicht das letzte Risiko eingehen.

Während der Fahrzeugabnahme und nochmaligen Durchsicht des ETrialMog viel auf, dass am rechten vorderen Achsschenkel ein kleiner Riss im Gussmaterial zu sehen war. Mit dem Fingernagel ließ sich dieser auch fühlen. Wie lange der Riss schon vorhanden ist kann ich nicht sagen aber gut ist dies natürlich nicht. Auch hörten wir bei manchen Lenkbewegungen ein hartes metallisches Schlagen. Hier identifizierten wir aber Querlenker der in seiner Halterung sich etwas bewegte und dabei mit der inneren Buchse gegen die Halterung am linken Rahmenlängsträger knallte. Den Querlenker hatte ich ein paar Tage vorher zur Abdichtung des Lenkgetriebes lösen müssen. Vermutlich ist er dadurch jetzt wieder beweglicher geworden. Auch wenn diese Bewegung nicht schön ist macht sie uns noch keine große Angst.

In der Winterpause habe ich mir ein Datenerfassungsprogramm für ein altes Tablet geschrieben, mit dem ich verschiedene Motor bzw. Batteriedaten aufzeichnen kann. Es werden die aktuellen Spannungs-, Strom und Leistungsdaten erfasst. Dazu noch der Ladezustand und die Temperatur der Batterie. Über interne Sensoren des Tablets werden noch die Pitch- und Rollwinkel des ETrialMogs erfasst. Außerdem die GPS Position inklusive Kurs und Geschwindigkeit. Zuallerletzt gibt es auch noch eine Stoppuhrfunktion damit wir die Zeit in Sektion besser im Blick haben.

Wie bereits im vergangenen Jahr fuhren wir gemeinsam mit der S2 in einer Startgruppe und hatten dadurch natürlich auch ein wenig Wettkampffeeling.

Wir begannen am Samstag in der Sektion 15 welche am Samstagmorgen speziell für die S1 Und S2 mit schmaleren Toren gesteckt war. Wir waren auch das erste Team. Zur Einfahrt ging es zunächst einen Steilhang hinunter auf nicht gerade besonders griffigem Untergrund. So brach auch das Heck etwas aus und wir mussten etwas flotter den Hang hinunter rollen. Das Gefälle war nach Aufzeichnung 32° (62%) und wir sausten mit knapp 6km/h hinab. Dies war aber unkritisch. Als erstes fuhren wir unten durch ein Tor hinter dem wir nach rechts an einem Steinwall abbiegen mussten. Obwohl wir das Tor schon so schräg wie möglich ohne eine Stange zu berühren anfuhren mussten wir doch höher auf den Steinwall fahren als wir eigentlich wollten. Dabei kam wir dann in starke Seitenlage nach rechts mit 30°. Besonders auf Geröll ist das immer etwas kribbelig weil schnell ein etwas höherer Stein oder ein wegrutschen die Lage verschlechtern kann. Ganz vorsichtig tasteten wir uns durch die Situation immerhin mit einer Geschwindigkeit von 720m/h. Fantastisch wie langsam und Gefühlvoll hier der E-Antrieb funktioniert. Ein weiteres Tor auf dem Steinwall bei dem mit noch mehr Seitenneigung zu rechnen war ließen wir aus. Wir wollten nicht gleich zu viel riskieren. Die restlichen Tore in der Sektion gingen aber mit ein paar Richtungswechseln relativ gut und vor allem ungefährlich. Zur ausfahrt mussten wir dann wieder den Hang wie beim Eingang hinauf, also ca. 60% Steigung. Weil ich nicht wusste wie griffig die Ausfahrt ist drückte ich gleich das Fahrpedal ganz durch und wir schossen mit quasi der gleichen Geschwindigkeit wie beim Eingang also knapp 6km/h aus der Sektion. Dazu wurden kurzfristig (2 Sek) immerhin eine Leistung von 55 kW (ca. 73 PS) abgerufen.

Als nächstes ging es in die Sektion 5 wieder mit einer noch etwas steileren Abwärtseinfahrt. Diese fuhren wir diesmal aus Sicherheitsgründen rückwärts. Das Gefälle diesmal 41° (87%). Zunächst konnte Georg hier noch ganz langsam fahren, aber im unteren Bereich rutschten dann doch die Reifen und wir kamen weder mit etwas über 6km/h unten an. Von dort ging es nun rückwärts weiter erst über einen kleinen Hügel und dann durch eine Kuhle und in einem Dreiviertelkreis rückwärts an ein Schrägtor im unteren Bereich des Einfahrthangs. Ganz vorsichtig tastete sich Georg rückwärts in das Tor. Die Seitenneigung nach links betrug maximal 38° und lag über eine größere Strecke immer so bei 36°. Danach fuhren wir dann zunächst wieder vorwärts die weiteren Tore ab. Nur zum letzten Tor fuhren wir nochmals vorwärts in den Steilhang diesmal mit 45° (100%) Steigung und kurzfristig 56 kW (75 PS) Leistung. Danach ging es rückwärts durch das Tor und aus der Sektion.

Es folgte Sektion 7. Relativ weitläufig mit Toren die zum Kreisfahren einluden. Alle Tore waren prinzipiell ohne wirkliche extreme Schwierigkeiten. Nur beim letzten Tor unserer Strecke stand eigentlich auf dem idealen Weg ein anderes Tor im Weg. Die anderen Teams der S2 wählten alle hier einen Weg um nach dem Tor einen kurzen steilen Hügel hinauf zu fahren und dann rückwärts an dem Tor vorbei. In jedem Fall also mindestens 2 Richtungswechsel. Wir hatten eine andere Idee und fuhren das Tor so schräg wie möglich an und versuchten so unterhalb des störenden anderen Tores durch zu fahren. Allerdings kamen wir an einen Punkt wo ich die untere Stange dieses Tores an unserer linken vorderen Fahrzeugecke nicht mehr sehen konnte und ich der Meinung war, doch die Stange zu berühren. Also fuhren wir auch ein kleines Stück zurück um dann besser herum zu kommen. So kassierten wir auch die 6 Punkte für Richtungswechsel wie die anderen. Ein bisschen ärgerlich dabei war dann die Erklärung des Kommissars, dass es doch gepasst hätte in einem Zug an dem Tor vorbeizufahren und somit tatsächlich die Nullrunde möglich gewesen wäre.

Weiter ging es für uns Sektion 17, einer engen Sektion im Wesentlichen aus lockeren Steinhalden. Die Tore natürlich so gesteckt, dass nicht alles ideal in einer Linie zu fahren war. Am kippeligsten war das 2.Tor mit zunächst starker rechts abwärts Neigung und dann das relativ abrupte Umschwingen auf links Neigung. Dabei löst sich auch das Tablet aus der Halterung und die Aufzeichnung der Daten setzte aus bzw. zeigte keine richtigen Werte mehr. Bei der steilen aufwärts Ausfahrt benötigten wir diesmal drei Anläufe weil immer wieder die Räder durchdrehten und sich eingruben kamen aber schlussendlich aus der Sektion.

Nun ging es in die große Sektion 13. Allerdings waren in dieser Sektion zwei Tore an die Kante eines tiefen Schlammloches gesteckt und ein weiteres Schrägtor in einen Hang aus groben Steinen platziert. Ich beschloss diese drei Tore auszulassen. Die ersten zwei um mir das anschließende zerlegen und reinigen der Bremsen zu sparen und das letztere weil es aus der zu fahrenden Richtung schon extrem kippelig aussah. Die restlichen Tore waren dann aber nur eine Formsache, wo bei wir bei einem Tor doch noch im letzten Moment eine Torstange berührten.

Die folgenden Sektionen 11 und 3 waren dann so schön geräumig angelegt, dass wir alle Tore in unterschiedlichen Kreisen direkt anfahren konnten und beide Sektionen mit Nullrunden absolvierten.

In der letzten Sektion 1 am Samstag waren wieder drei Schlammlöcher die ich aus obengenannten Gründen wieder meiden wollte. Dadurch war aber nur ein Tor am Rand eines der Schlammlöcher für uns nicht fahrbar. Die anderen Tore konnten wir fahren mussten dafür aber dann mehr Richtungswechsel in Kauf nehmen. Spannend war das letzte Tor über einen Hügel am Rand eines der Schlammlöcher. Das Problem war hier das mögliche Abrutschen nach rechts in das Loch. Aber so wie der Hügel und die Fahrspuren aus sahen sollten eigentlich die linken Räder unterhalb der Hügelkuppe fahren und so ein nach rechts rutschen verhindern. Georg zirkelte den ETrialMog ganz vorsichtig durch das Tor und anders als die S2 Fahrzeuge kamen wir sogar ohne Berührung durch das Tor. Durch das ausgelassene Tor und die Richtungswechsel hatten wir aber natürlich deutlich mehr Punkte.

Am Sonntagmorgen ging es nach einer Kontrolle des Achsschenkels, die keine Verschlechterung zeigte, in die Sektion 19. Diese hatte teilweise einen ebenen Bereich mit Weichem ca. 40cm dicken Schlamm. Aber nicht viel Schlammwasser. Vor dem ersten Tor war eine gute tiefe Spur durch den Schlamm. Hier konnten wir diesmal durchfahren weil der Knetschlamm nicht so in die Bremstrommeln eindringt wie flüssiges Schlammwasser. Beim Durchfahren des Schlammes kamen wir immer gut voran aber wir konnten deutlich sehen das die Leistungsaufnahme bei praktisch gleichbleibender Geschwindigkeit um Faktor 2,5-3 anstieg. Allerdings nirgendwo Besorgnis erregend. Das Maximum lag kurz bei 30 KW (40 PS). Drei weitere Tore waren rund um bzw. über einen hohen Hügel in der Mitte der Sektion. Allerdings waren hier alle Neigungswinkel noch im grüngelben Bereich bis maximal 25° Seitneigung. Ein weiteres War oben auf der Kuppe des Hügels. Dieser war aber so, dass oben auf dem Plateau gerade die Fahrzeuge stehen konnten und es zu allen steil und locker abwärts ging. Daher beschlossen wir dieses Tor nicht zu fahren, ein Fahrfehler konnte hier schnell zu einer gefährlichen Situation führen und das wollte ich mir ohne Konkurrenzdruck nicht antun. Zu dem letzten Tor ging der ideale Weg wieder durch den an dieser Stelle halbflüssigen Schlamm, was mir auch wieder nicht so behagte. Daher wählte ich diesmal einen anderen Weg und fuhr das Tor sehr schräg und ganz langsam an. So konnten wir uns durch das Tor sogar ganz ohne Schlammfahrt mogeln.

Anschließend ging es in Sektion 18, die umgesteckte Sektion 17 des Vortages. Jetzt war die Linie über die Steinhaufen noch schlechter aber trotzdem konnten alle Tor gefahren werden. Nur diesmal hatten wir bei der steilen Ausfahrt Pech. Immer kurz bevor die Vorderachse den Kamm erreichte reichte die Haftung nicht aus und die Räder drehten durch und gruben nur Löcher. Dabei spielte keine Rolle in welchem Gang wir fuhren und welchen Drehzahlbegrenzer wir verwendeten. Der nur 40° ( 84%) steile Hang ließ sich weder langsam noch mit mehr Schwung und den anliegenden 55 kW ( 73 PS) nicht bewältigen. Ich denke hier war die Hauptursache der fehlende Grip der mittlerweile in die Jahre gekommenen relativ schmalen Reifen verglichen mit den andern Fahrzeugen.

Jetzt folgte Sektion 9. Auch diese Sektion war eigentlich relativ geräumig und wie ein Fahrzeug der S2 bewies auch für eine Nullrunde tauglich. Allerdings musste man dazu vorwärts eine ca. 40° (84%) Gefälle bewältigen. An diesem war bereits am Vortag ein Fahrzeug gescheitert und umgekippt. Für Uns gab es dort auch die Gefahr vorwärts mit der Stoßstange auf zusetzen und so das Fahrzeug eventuell auszuhebeln. Daher wählte ich hier den etwas sicheren Weg rückwärts hinunter, der zwar eben Fahrtrichtungswechselpunkte einbrachte, dafür aber sehr gut funktionierte. In der Folge hatte ich aber Pech. Auf weichem Boden rutschte der ETrialMog in einer links Kurve zu weit nach rechts und gegen die Bande, was uns zusätzliche Punkte einbrachte. Der Rest klappte aber dann wieder gut und wir kamen ohne große Problem durch und aus der Sektion.

Die folgende Sektion 12 oder umgedrehte 11 des Vortages war wieder einfach und hier konnten wir erneut eine Nullfehler runde abliefern.

Auch die Sektion 20, die umgedrehte 19, war wieder wie bereits am Morgen zu fahren. Auch hier ließen wir das Tor oben auf der Kuppe aus, alles andere ging ohne Schwierigkeiten und ohne Richtungswechsel.

Als letzte Sektion des Tages und Wettkampfes bekamen wir die Sektion 14, die umgedrehte 13 des Vortages. Für die beiden Tore an dem Schlammloch galt weiterhin die Prämisse des Vortages. aber das Schrägtor an dem Steinhang sah aus der anderen Richtung nun etwas besser aus und ich überließ es Georg dies zu versuchen. Das S2 Fahrzeug vor uns zeigte hier Nerven und brach den Versuch ab weil es ihm zu schräg und ungewiss auf den Steinen wurde. Georg tastete sich langsam in das Tor und brachte die Vorderachse durch das Tor. Bei ca. 34° links Neigung rutschte dann auch die Hinterachse nach links und es bestand die Möglichkeit das wir so auch das rechte Hinterrad nicht durch das Tor bekommen. Ganz ganz langsam tastete sich Georg vorwärts. Die Geschwindigkeit war als solche nicht wirklich messbar. Dies ging über fast eine halbe Fahrzeuglänge dann stießen wir mit dem rechten Vorderrad an ein größeren hervorstehenden Stein, Der ETrialMog musste da noch hinüber. Mit ganz nach links eingeschlagenen Vorderrädern und freigegebenen Drehzahlbegrenzern gab Georg einen kurz kräftigen Leistungsschub und so kamen wir über den Stein und durch das Tor.

Damit endete für uns dieser Wettkampf oder besser diese Trainingsfahrt unter Wettkampfbedingungen natürlich wie oben schon angedeutet mit dem ersten Platz in der Klasse S1 und guten Aussichten für die weiteren Läufe in der Meisterschaft. Allerdings steht auch wieder ein wenig Schrauben an.

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